Ein Vampir fuer mich allein by Katie MacAlister

Autor:Katie MacAlister [MacAlister, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802596346
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-10-01T22:00:00+00:00

6

»Woher hat sie es gewusst? Wie zum Teufel hat sie herausgefunden, dass Mutter hier ist?« Ich drehte mich um und sah den Kater grimmig an, der majestätisch auf dem großen Himmelbett thronte. »Du hast es ihr gesagt, nicht wahr?«

Johannes zog eine Augenbraue hoch.

»Ach, sieh mich nicht so an! Ich weiß ganz genau, dass du sprechen könntest, wenn du dir Mühe geben würdest. Du verdammter …« Ich hatte keinen passenden Ausdruck parat und fluchte wütend vor mich hin, während ich ans Fenster ging, den Vorhang zur Seite zerrte und einen Blick auf die Veranda warf. »Wenn du es nicht warst, muss es Nostredame gewesen sein. Ich bringe den Schweinehund um! Verdammt, er ist schon tot. Ich werde … Ich werde einen Beschwörer bestellen und ihn beseitigen lassen!«

Johannes stand auf und streckte sich, dann sprang er vom Bett, spazierte gelassen zur Tür und warf mir über die Schulter hinweg einen auffordernden Blick zu.

»Was? Bin ich etwa dein persönlicher Diener?«

Er sah mich mit halb geschlossenen Augen an.

»Eines Tages, Johannes …« Ich riss die Tür auf und rief ihm nach: »So wahr mir Gott helfe, wenn du noch ein einziges Wort zu Noëlle sagst … Sieh mich nicht so an, du könntest reden, wenn du nicht so verdammt faul wärst … Ich schwöre bei allem, was dir lieb und teuer ist, dass ich dich zu Amaymon zurückschicke, solltest du auch nur daran denken, dich meiner Auserwählten zu nähern!«

Der Kater verschwand im dunklen Korridor und ließ mich mit der furchtbaren Erkenntnis allein, dass ich das paradiesische Glück, von dem ich so unverhofft eine winzige Ahnung bekommen hatte, bereits wieder verloren hatte.

Ich trat erneut ans Fenster, lehnte die Stirn gegen die kalte Scheibe und zog ernsthaft in Erwägung, mich im Teich zu ertränken. Dann aber fiel mir ein, dass er schon vor Jahrzehnten zugewachsen war. »Du hast alles vermasselt«, sagte ich zu meinem Spiegelbild im Fenster. »Du hast nicht nur dein Leben verpfuscht, sondern auch das deiner Mutter ruiniert und jede Hoffnung auf eine glückliche Zukunft zerstört. Und jetzt machst du auch noch das Beste kaputt, das dir jemals passiert ist. Du widerst mich an!«

Das Gesicht in der Scheibe starrte mich an. Ich seufzte. »Herrgott, ich kann mich nicht mal in Selbstmitleid ergehen, ohne komplett lächerlich zu klingen!«

Als ich eine Bewegung auf der Veranda wahrnahm, stieß ich Verwünschungen aus, die mir schon seit langer Zeit nicht mehr über die Lippen gekommen waren, und ohne genauer darüber nachzudenken, warum ich Nosty unbedingt zu Brei schlagen wollte - obwohl es doch eigentlich darum ging, dass Noëlle und ich keine Zukunft hatten - jagte ich dem verdammten Geist nach. Er hatte die Veranda aber bereits wieder verlassen, als ich unten ankam. Es dauerte zwanzig Minuten, bis ich ihn endlich im Hauswirtschaftsraum im Keller des Ostflügels stellen konnte.

»Da bist du ja, du verräterischer Mistkerl!«

Nosty fuhr erschrocken zu mir herum und sah sich hektisch um. Ganz offensichtlich überlegte er, wie er mir entkommen konnte. »Äh … Gray! Nochmals: Hallo! Lange nicht geplaudert. Ich … äh, ich unterhalte mich gerade mit Miles.

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